Mittwoch, 5. Mai 2010

Filmrezension: Kick-Ass

kick-ass

Sollte ich den Film mit einem Wort beschreiben, so wäre Kick-Ass sicher passend gewählt. Schon lange habe ich keinen Film mehr gesehen, der so unverschämt, lustig, abgebrüht, originell und grafisch Gewalt in Szene setzt.
Dabei beginnt der Film ganz harmlos. Durchschnittsgeek Dave fragt sich warum es in der Realität keine Superhelden gibt. Schon hat er sich entschieden fortwährend als Kick-Ass für Gerechtigkeit zu sorgen. Doch ein Kostüm und zwei Schlagstöcke ersetzen kein Kampftraining, wie er in einer Konfrontation mit drei Gegnern erkennen muss. Doch wird er gefilmt und berühmt, was ihn zum Weitermachen bewegt. Für die lustige Brutalität sorgt also Kick-Ass wohl kaum, sondern die beiden Profis Damon und seine elfjährige (sic) Tochter, die sich mit der Mafia anlegen.
Während also der Film zu beginn Kick-Ass's Aufstieg folgt, der mit vielen Situationen verbunden ist, in dem ihm oftmals Glück den Arsch rettet, zeigt die zweite Hälfte seinen Fall und erklärt damit auch, warum es keine gute Idee ist sich als Superheld aufzuspielen und warum zum Beispiel Batman seine Gegner einzeln herauspickt, das Licht scheut und in einer Ganzkörperpanzerung herumläuft.
Gerade deswegen ist aber Kick-Ass ein rundum gelungener Film. Die Musikauswahl ist großartig, die Schauplätze und Charaktere sehr verschieden und auch vielschichtig und das Bild schön bunt mit starkem Kontrast. Besonders hat mir auch gefallen, wie realistisch die Gesellschaft dargestellt wird, die sich in erster Linie freut, dass wieder jemand anders in die Presche springt um die "Gerechten" zu beschützen und wie Kick-Ass im Gegenzug seinen Ruhm auskostet. Die Gewalt ist allerdings den ganzen Film über präsent, da werden Gliedmaßen abgetrennt, Leute aufgespießt, Köpfe durchlöchert, Finger abgetrennt und als "Highlight" kommt noch eine riesige Mikrowelle zum Einsatz. Die Gewalt ist aber auf lustige Art gezeigt, sofern man Gewalt lustig finden kann.
Dabei verkommt der Film zu keiner Zeit zu Sinnlosigkeit. Jeder Charakter hat seine eigene Geschichte und Motivation, die den Film über erforscht wird und sich auch weiterentwickelt oder verändert und während dabei einige Versuchen die Welt durch mehr Gewalt zu verbessern, zeigt der Film auch, dass andere Leute friedlicheren Ansätzen folgen.
Dabei muss man ein Kompliment den Schauspielern aussprechen, die wirken, als hätten sie alle sehr viel Spaß in ihren Rollen und ihre Darstellungen auch sehr überzeugend darbieten. Besonders die elfjährige Chloe Moretz als Hit Girl fällt mit ihrem Holzhackervokabular, dem Gefühl für Schusswaffen und mehr Sarkasmus als der Verfasser dieses Posts auf.
Ich könnte noch viel länger über diesen Film schwärmen, zumal er wirklich großartig ist und von Anfang bis Ende bestens unterhält, will aber nicht noch mehr verraten. Anschauen gehen!

Fazit: Action, Spaß, tolle Musik, gute Schnitte, bunte Charaktere, ein bisschen Liebesgeschichte und übertriebene Gewalt gemixt zu einer Mischung die funktioniert, aber vielleicht schwer verdaulich für Leute ist, die keine Arnold Schwarzenegger Filme gewöhnt sind.

9/10

-> IMdB

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