Montag, 16. Juli 2007

Filmrezension: In 3 Tagen bist du tot

Ein Österreichischer Horrorfilm, kann das gut gehen? Nein, wäre auch meine Antwort gewesen, aber eine gute TV Media Kritik, ein kurzer Besuch im Libro und vor allem die eineinhalb Stunden vor dem Fernseher haben mich eines besseren belehrt.
Kurz zur Handlung: Fünf Freunde, die gerade die Matura bestanden haben, bekommen alle ein SMS "In 3 Tagen bist du tot". Natürlich kann dies nur ein schlechter Scherz sein, folgern sie. Als Einer verschwindet wird es dann doch Zeit die Polizei zu alarmieren doch diese sind ratlos bezüglich des Täters. So bleibt nichts anderes als sich im eigenen Haus zu verstecken, doch seit wann hat das einen mörderischen Psycho aufgehalten?
Während der Film ein wenig wie ein Scream Abklatsch beginnt, nimmt er schon bald sehr realitätsnahe Züge an. Man merkt doch, dass sie eine AHS Ausbildung haben, denn bisher sind noch nicht in vielen Filmen die Leute auch zur Polizei gegangen.
Im Mittelteil kommt dann ein richtig beklemmendes Gefühl auf, man fängt an mit den Leuten mitzufühlen anstatt dass sie nur Schlachtvieh, wie in so vielen anderen Filmen, sind. Vor allem wenn jemand wach im Bett liegt und zwischendurch von Alpträumen des eigenen Todes gequält wird, macht das sehr viel Eindruck auf einer psychischen Ebene.
Der Mörder selbst hat allerdings auch eine tragische Hintergrundgeschichte und wird ganz klar geistig verwirrt, aber trotzdem auch traurig und menschlich dargestellt. Vor allem erklärt sich am Schluss auch warum er die Leute in einer bestimmten Weise versucht umzubringen.
Das Erzähltempo, die Bilder, die Atmosphäre und vor allem die Musik und Kameraführung bewegen sich auf hohem Niveau mit einem schönen Touch Independent und Österreichisch. Vor allem ohne, dass man an der Stadt irgendetwas verändert hat, wirkt sie sehr kalt, fast schaurig.
Die Dialoge sind auch wirklich gut und obwohl die Schauspieler unbekannt sind, spielen sie sehr überzeugend und schaffen es schon sehr lebensnahe Emotionen zu zeigen, statt nur herumzuschreien.
Ein besonderes Lob geht auch an das Skript denn selbst die Leute in Nebenrollen bekommen einen ausreichenden Part und die Polizei wirkt realistisch. Ebenso könnte sich die Handlung in etwa so tatsächlich zugetragen haben.

Fazit: Wer etwas für intelligenten Horror übrig hat, profitiert hier endlich einmal vom österreichischen Kino. Wer Splatter ala Saw oder Hostel möchte, soll lieber bei den Amis bleiben, denn dieser Film lebt von der Atmosphäre. Ich finde ihn jedenfalls großartig.


In other news: Ich hab jetzt endlich einmal die Firmware auf meinem einige Jahre alten Creative Zen Touch aktualisiert und siehe da, ich kann jetzt neue Songs per Drag & Drop ganz ohne zusätzliche Software hinzufügen. Endlich mal ein Hersteller, der sich bemüht das Teil für den Benutzer angenehm zu machen.

1 Kommentar:

Longi hat gesagt…

in 3 tagen bist du tot isch geil :D