Sonntag, 18. Oktober 2009
Filmrezension: OSS 117 - Rio ne répond plus
Parodien von James Bond sind ja nichts Neues, aber selten so atmosphärisch.
OSS 117 ist ein französischer Spion, der nach Rio geschickt wird um mit Nazis Verhandlungen über einen Mikrofilm zu führen. Nur muss er die Nazis erst einmal finden und das führt ihn unter anderem zu Hippies in den Dschungel und auf einen "Maskenball".
Die Rahmenhandlung ist nun nicht unbedingt überragend und da ich ihn auf französisch mit Untertiteln gesehen habe, auch nicht immer so klar. Der Film lebt in erster Linie von seinen Charakteren; da kommen Hippies vor, Nazis, der Mossad, die CIA, Chinesen und natürlich OSS 117. Allesamt integrieren sich dabei gut in die Handlung und wirken nicht aufgesetzt, obwohl stupf formuliert fast alle einen "Vogel" haben.
Viel vom Humor entsteht dabei durch OSS Interaktion mit jenen Personen. Die ganze Handlung ist in den 1950ern angelegt und der Hauptdarsteller passt perfekt hinein - Frisur, Auftreten, Haltung und auch die Kleidung.
In bester James Bond Tradition macht er es sich gleich im Bett gemütlich.
Überhaupt ist der Stil konsequent überzeugend sowohl bei Personen als auch der Umgebung und erinnert immer wieder an "Dr. No" inklusive der schlecht gemachten Blue-Box.
Der Humor kommt dabei natürlich auch nicht zu kurz, so werden ziemlich alle James Bond Klischees durch den Dreck gezogen und OSS verschobene Ansichten bezüglich so ziemlich allem, machen den Charakter umso lustiger. Ein großer Teil der vergnüglichen Unterhaltung entsteht dabei auch direkt aus der Handlung. Zum Beispiel wenn er versucht ein erschossenes Krokodil zu grillen oder die Türe einer Holzhütte eintritt und dann wieder versucht zu reparieren.
Sogar für französische Verhältnisse ist das Krokodil noch zu wenig durch.
Toll daran ist eben, dass OSS nicht tollpatschig ist und nicht nur mit Glück das Richtige tut, sondern schon einen Plan hat und versteht was vor sich geht, nur eben die Sachen etwas "ungewöhnlich" anzupacken versucht. Genau deswegen macht der Film auch soviel Spaß, es ist nämlich ein Agentenfilm im Stil klassischer James Bond Abenteuer, welches die Klischees ins Lächerliche zieht und viel Situationskomik bietet, aber damit zu keinem Zeitpunkt für die James Bond Filme oder den Intellekt des Publikums beleidigend wird.
Fazit: Gerade wer die alten James Bond Filme mag, wird daran gefallen finde. Aber auch für alle anderen ist der Film sehr zu empfehlen, zumal man merkt, dass der Film mit viel Liebe zum Detail produziert wurde.
7/10 (da sich leider die Handlung gegen Ende davonstiehlt).
-> IMDb
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