Donnerstag, 4. August 2011

Zinus persönliches: 3D

Da ich gerade etwas Zeit habe mich zu beschweren und Blogs dafür ja prädestiniert sind, kommt heute mal die 3D Technik dran. Seit Avatar denkt Hollywood, sie können den Mitfilmern einen Strich durch die Rechnung machen, wenn sie das Zeug in 3D zeigen und gleichzeitig so mehr Leute ins Kino locken.
Ich habe inzwischen doch einige Filme in 3D gesehen und eigentlich keine Probleme, weder Kopfweh noch sonst etwas, gehabt. Trotzdem finde ich das 3D dort einfach irritierend. Zum einen ist es keine korrekte Repräsentation, denn zum Beispiel wenn sich ein Balken aus dem Bild "herausbewegt", kann ihn aufgrund der 3D Information je nach Sitzplatz das Hirn anders auswerten. So kommt er für den einen Zuseher vielleicht zwei Meter heraus und für einen, der woanders sitzt, drei Meter. Das kann noch zusätzlich variieren, da dies auch noch mit dem Augenabstand zusammenhängt. Das habe ich mir jetzt einfach mal selbst überlegt, aber würde erklären, warum mir das 3D immer ein wenig "falsch" vorkommt. Ich lasse mich an dieser Stelle aber auch gerne korrigieren.
Das nächste Problem, welches ich mit 3D habe, ist der Fokuspunkt. Durch die 3D Umgebung bin ich immer versucht mich umzusehen. Das funktioniert nur leider nicht so toll, da die Kamera doch einen engen Fokuspunkt hat und so sehe ich sehr viel unscharfes 3D. Während ich bei den 2D Bildern deutlich weniger Probleme habe, den Fokuspunkt der Kamera zu finden, muss ich mich bei 3D immer darauf konzentrieren.
Dieses Problem verschwindet aber in computergenerierten Szenen, da dort das ganze Bild scharf ist. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist Tron: Legacy. Dort ist alles in der Realwelt in 2D gehalten und nur die Sachen in der Computerwelt sind in 3D. Lustigerweise habe ich gar nicht bemerkt, dass die Realwelt nur 2D ist und war sehr zufrieden, dass der 3D-Effekt nicht nervig war. Erst nach dem Film habe ich es erfahren, was mich doch sehr aufgeklärt hat.
Wenn wir nun bei rein computergeneriertem 3D sind, so seien Spiele in 3D erwähnt. Darin sah ich eine brauchbare Zukunft für 3D. Leider auch nur, wenn man nicht über Stunden spielen möchte, da ich es sonst doch zu anstrengend finde. Da man aber dort die Stärke des 3D Effektes anpassen kann, lässt er sich auch besser an die persönliche Wahrnehmung annähern. Zudem hat man dort einen tatsächlichen Vorteil durch die Tiefenwahrnehmung. So kann man Beispielsweise besser abschätzen, wie weit eine Kurve im Spiel noch entfernt ist oder wie breit ein Abgrund ist. Im Kino bringt mir diese Tiefeninformation außer einem netten Effekt genau gar nichts. Desweitern ist es auch so, dass Menschen 3D nur bis zu einer Tiefe von 10 Metern wahrnehmen und dann auf andere Techniken ausweichen müssen, um es abschätzen zu können. Im Kino und am Computer, kann man dort quasi eine veränderte Wahrnehmung erzwingen.
Zudem haben sie aber noch ein weiteres Problem gemeinsam: die 3D Brille. Für ein bisschen 3D Effekt muss ich mir extra eine Brille aufsetzen. Natürlich ist das kein großes Problem, aber da ich sowieso nicht überzeugt von der 3D Technik bin, empfinde ich das nur als zusätzliche Hürde.
Dafür gibt es auch mittels Linsentechnik Lösungen. So zum Beispiel den Nintendo 3DS, der durch einen speziellen Bildschirm 3D Darstellen kann, ohne dass der Spieler eine 3D Brille tragen muss. Ich hatte einmal das "Glück" eines dieser Geräte testen zu dürfen und war recht fasziniert, wie sehr es einem die Wahrnehmung verdreht. Natürlich habe ich mich auch nicht sehr lange auf den 3D Effekt eingelassen, aber er schien für mich schlichtweg falsch zu sein und etwas unscharf. Außerdem wirkte der Bildschirm auf diese Art größer, als er eigentlich war, was die Wahrnehmung nur noch weiter verwirrt hat. Wenn ich dazu Kommentare von Usern höre und dass Nintendo in den neuesten Werbungen den 3D Effekt nichtmals anpreist, dann stecken wohl noch viele Jahre Entwicklungsarbeit in dieser Technik.
Versteht mich nicht falsch, aber ich fände es super, wenn wir richtiges 3D haben könnten, aber eben richtig und nicht so eine halbgare Lösung, deren Hauptfeature es offenbar ist, der Wahrnehmung sanft in den Allerwertesten zu ficken.
Statt also teilweise extrem offensichtlich angestrengt Szenen zu produzieren, in denen dem Zuschauer versucht wird zu zeigen, dass es sich doch gelohnt hat, den Film in 3D zu sehen, wäre mir lieber, wenn die Extraarbeit in irgendeinen anderen Bereich eingeht. Dann würde vielleicht auch wieder etwas originelleres im Kino kommen, als der n-te Comic Film.
Leider bleibt mir als Kinogänger dann oft nur die Verweigerung (zu der ich nicht so gerne greife, da Filme im Kino doch anders sind als zuhause), da der Film nur in 3D angeboten wird und ich muss sagen in Tron war es schon ganz nett aber nur dort.

Ich habe zu diesem Zweck auch eine Umfrage eröffnet. Mich würde interessieren, wie ihr diese Entwicklung seht.

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