Dienstag, 2. September 2008

eine typisch österreichische Lösung

Ich bin mir durchaus bewusst, dass Politik auf keine breite Leserschaft in meinem Blog stößt, aber ich möchte dies dennoch los werden.

Woher haben die Parteien eigentlich ihr Wahlprogramm? Ich vermute von einer Wahrsagerin, denn so wenig deren Horoskope mit der Realität zu tun haben, so wenig hat auch das Parteiprogramm mit der Politik von vor zwei Monaten zu tun.

Besonders bemerkenswert finde ich, dass sämtliche Parteien überall Probleme sehen, die man bekämpfen muss, aber nicht einmal einen Lösungsansatz präsentieren können. Dafür können sie hervorragend Populismus machen und die Inkompetenz der anderen Parteien hervorheben. Schön zu sehen, wie das einen Kreis bildet und schlussendlich die Unfähigkeit jeder Partei bewiesen ist.

Heute durfte ich die Konfrontation zwischen Strache von der FPÖ und Molterer von der ÖVP sehen. Es war gewissermaßen erheiternd, wie beide Vertreter konkreten politischen Fragen der Moderatorin so lange ausgewichen sind, bis es ihr Leid geworden ist, immer wieder "Das ist nicht meine Frage!" zu wiederholen. Auch erfreulich zu sehen war, dass sie die Probleme und Sorgen der Österreicher an selbst erlebtem erläutern konnten. Offenbar lässt sich das im statistischen Mittel auf eine persönliche Erfahrung reduzieren.
Dass das Hauptziel jeder Partei darin besteht, das Wahlprogramm der anderen schlecht zu machen und es keine Partei dabei schafft, ihr eigenes Programm mit konkreten Ideen, Zahlen und Fakten zu untermauern, gibt einem das beruhigende Gefühl, dass in der nächsten Regierungsperiode wohl absolut nichts passieren wird oder zumindest nicht das, was die jeweilige Partei verspricht.

Dies bedeutet also, dass es egal ist, wen wir wählen, weil schlussendlich macht ohnehin keiner das, was er sagt.

Deswegen ist es am einfachsten mit einem mehrfarbigen Würfel zur Wahl zu gehen. Die Farbe die oben ist, wird gewählt. Die Katze im Sack bekommen wir ja so oder so.

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