Dienstag, 2. September 2008

Filmrezension: Wanted



Wanted: Logic. Reward: Better Score.
Wesley Gibson scheint ein Niemand zu sein, bis er eines Tages in die „Fraternity“ eingeführt wird. Eine Bruderschaft von Killern, die im Dienste eines Webstuhls Menschen töten. Allesamt haben die besondere Fähigkeit Kugeln zu lenken. Bis es soweit ist, muss Wesley jedoch ein hartes Training über sich ergehen lassen und alles nur weil er gebraucht wird um einen Killer zu erledigen, der die Fraternity vernichten möchte.
So toll und rasant der Film anfängt, so vielversprechend der Trailer scheint, umso schwächer wird er mit jeder Minute, die im Film verstreicht. Es gibt zwar viele sehr cool inszenierte Actionszenen, Kämpfe und auch Schusswechsel, aber das Konzept der lenkbaren Kugeln nutzt sich im Film einfach eine Spur zu schnell ab. Das größte Problem ist allerdings, dass es scheint, als habe die Geschichte zunächst nur aus Actionsequenzen bestanden und irgendwann hatte jemand das Gefühl, man könnte doch noch ein paar Dialoge und ein wenig Handlung einfügen.


Wesley muss seinen ersten Auftragsmord ausführen. Oder sollte.

Denn die Motive der Charaktere sind kaum herausgearbeitet, genauso wenig wie die Charaktere an sich. Jeder macht irgendetwas, weil es gerade die Handlung verlangt. Eine Logik in ihrem Handeln und ihren Entscheidungen ist nicht zu finden. So akzeptiert Wesley erfreulich schnell, dass er auftragsmäßig Leute umbringen muss, ohne sich viele Gedanken um die moralischen Konsequenzen zu machen oder überhaupt gründlich zu überlegen, ob das nicht Unrecht sei und man diesen Leute Einhalt gebieten sollte. Insgesamt werden mit den einzelnen Figuren großteils nur Klischees bedient und keiner macht irgendetwas, das man nicht von ihm erwarten würde.
Angelina Jolie hat auch schon bessere Tage gesehen. Sie spielt ihre Rolle zwar durchaus überzeugend und scheint auch gut besetzt dafür zu sein, aber sie sollte wieder ein bisschen Fleisch auf die Rippen bekommen. Im Prinzip schafft es eigentlich der Film durch einen soliden Cast einiges gut zu machen und doch die dünnen Dialoge mit einem Hauch von Leben zu füllen. Denn neben Angelina Jolie spielt auch Morgan Freeman darin mit, der allerdings eine Spur zu sehr als der freundliche Märchenonkel scheint; dies könnte aber auch Absicht sein. Der Hauptdarsteller ist zwar noch recht unbekannt, allerdings macht er seine Sache gut und passt auch in die Rolle des Verlierers, der zum Kämpfer wird.


Kommt man nicht vom Boden heran, muss das Auto eben in die Luft

Wie nun schon mehrfach erwähnt, vermisse ich die Logik. Dass sich die Physik zum Großteil verabschiedet, kann ich eigentlich akzeptieren, weniger aber, dass jemand, der einen Gang entlang rennen will, noch den extra Meter Anlauf aus dem Lift dazu nimmt, nur um dieses Quäntchen schneller zu sein, was ohnehin keinen Unterschied mehr gemacht hätte. Ebenso stellt sich die Frage, wie eigentlich die Opfer ausgesucht werden, denn im Prinzip zeigt eine Maschine wer sterben muss, wobei nicht klar ist, ob das wirklich die Intention der Maschine ist, durch die das Schicksal spricht. Außerdem hat die Maschine offenbar nicht bedacht, dass es mehrere Leute mit demselben Namen gibt und außer dem Namen werden nicht mehr Details geboten. Soll man also in dem Fall alle mit jenem Namen umnieten? Nur um sicher zu gehen.


Den Assassins fehlt es nicht an Präzision. Zwei Kugeln die zusammentreffen

Wirklich retten können den Film aber die übertriebenen Stunts, darin fehlt zwar oft auch jegliche Logik und Physik, aber sie sehen einfach extrem cool aus und zwei Kugeln, die sich in der Luft treffen, kann man fast nicht oft genug sehen. Dabei sind diese Szenen auch noch gut geschnitten und halten ein hohes Tempo.
Die Musik ist großteils auch gut. Nichts an das man sich erinnern wird, aber sie unterstützt die Atmosphäre des Films doch.

Fazit: Die Logik verabschiedet sich gleich zu Beginn des Films und die Handlung ist absolut vorhersehbar. Besser in der Videothek ausleihen und mit ein paar Leuten daheim ansehen. Ansehen aber doch, denn die Action ist es durchaus wert.

6/10

-> IMDb

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