Sonntag, 28. September 2008

Filmrezension: The Incredible Hulk



Der Trailer hat versprochen, man soll sich auf etwas „incredible“ gefasst machen – also unglaublich; so wie in unglaublich schlecht zum Beispiel.

Die Story ist schnell erzählt. Bruce Banner kann sich ab einem Puls von über 300 in einen großen grünen Muskelprotz verwandeln, der dank mäßiger Intelligenz so ziemlich alles kaputt macht, was gerade auf ihn schießt. Natürlich sieht die US-Armee darin den Soldaten der Zukunft und will deshalb Hulk für ihre Zwecke fangen, untersuchen, zerstückeln oder einfach an Ort und stelle wegbomben. So ganz klar ist mir das nicht.

Vorab schon groß als Neuauflage angekündigt, nachdem der gute „The Hulk“ von Ang Lee nicht das erhoffte Geld in die Studiokassen gespült hat, entpuppt sich der Film als reine Identitätskrise. Sämtliche Schauspieler wurden ausgetauscht und offenbar haben die Storywriter versucht an den Vorgänger anzuknüpfen ohne Kinogänger zu vergraulen, die den ersten Film nicht gesehen haben. Was sich daraus ergibt ist, dass der Film die wesentliche Handlung in den Opening-Credits erzählt, ab dann gibt es nur noch dümmliche Dialoge und viele Explosionen. Vor allem die Charaktere und ihre Beziehungen werden überhaupt nicht erforscht. Es scheint eigentlich so, als würden alle einfach irgendwas machen um zur nächsten Actionsequenz zu gelangen.
Edward Norton ist dabei besonders unterfordert, denn alles was er den Film über zu tun hat, ist nach einer Hose zu suchen, die nicht zerreißt, wenn er sich in sein großes grünes Alter-Ego verwandelt und immer erschrocken und verängstigt zu schauen, wenn er bedroht wird. Ich kann mich noch erinnern, dass einer der wichtigsten Sprüche von Bruce Banner war „Don’t make my angry. You won’t like me when I’m angry.“ Dieser Bruce Banner scheint mir aber eher selbst Angst zu haben, sich in den Hulk zu verwandeln.
Immerhin hat er einen adäquaten Gegenspieler bekommen, der schön schleimig und skrupellos wirkt, allerdings fehlen diesem jegliche Charakterzüge, die seine Motive erklären würden, oder überhaupt irgendetwas.
Nun könnte man sich denken, wenigstens sind die Actionszenen gut, da kann ja nicht viel schief gehen, wenn ein großes grünes Etwas Panzer durch die Gegend wirft. Falsch gedacht, selbst das ist absolut langweilig geraten, nämlich weil einem die Charaktere egal sind und das große grüne Etwas keine Panzer durch die Gegend wirft. Selbst wenn Hulk in der Hälfte des Films getötet worden wäre, hätte mich das nicht weiter gekümmert. Nicht einmal der aufwendig inszenierte Endkampf konnte mich wirklich fesseln, obwohl er tricktechnisch durchaus respektabel ist. Die beste Szene des Films ist der kurze Auftritt von Robert Downey Jr. als Tony Stark aus dem Film Iron Man und obwohl er nur einen kurzen Dialog hat, ist dieser wirklich meine beste Erinnerung an The Incredible Hulk.
Ich könnte nun erklären, dass die Musik, Kameratechnik, Erzähltempo insgesamt nur Mittelmass sind, aber es ist Zeitverschwendung, da man den Film ganz leicht mit einem Wort zusammenfassen kann: langweilig.

Fazit: Ich will die 90 Minuten meines Lebens zurück.

4/10 (wegen den relativ guten Effekten und Explosionen und weil ich Superheldenfilme mag)

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