Dienstag, 18. Januar 2011

Filmrezension: The Green Hornet

hornetEiner der ältesten Radio- und Fernsehhelden schafft es nun auch noch auf die Leinwand - die grüne Hornisse oder wie der deutsche Kinotitel heißt: The Green Hornet.
Britt Reid ist ein verzogener junger Erwachsener, der erkennt, wachgerüttelt durch den Tod seines Vaters, dass es doch Interessanteres gibt als immer nur saufen. Deswegen geht er mit seinem Kumpel Kato Verbrecher verprügeln. Bald wird der jedoch von denen und der Polizei gejagt und auch zwischen Kato und ihm entstehen Rivalitäten.
Im Bezug auf den Charakter von Green Hornet weicht der Film doch erheblich vom Ursprungsmaterial ab, schafft es allerdings damit einen actiongeladenen Film mit viel Humor zu vermitteln. Besonders Seth Rogen schafft es überzeugend den Möchtegern-Superhelden selbstüberschätzend und unfähig darzustellen. Besonders mit welcher Arroganz er mit anderen Leuten umgeht, erwartet man normalerweise vom Filmbösewicht. Katos Fähigkeiten hingegen sind stark übertrieben, da hätte dem Film ein bisschen mehr "down to earth" gut getan. Gut tut dem Film übrigens Christoph Waltz, der als neurotischer Bösewicht zwar überzeugen und unterhalten kann. So recht bedrohlich kann er allerdings trotzdem nicht wirken. Wer's mag bekommt als Eye-Candy zudem noch Cameron Diaz geliefert.
Fans von guter Handlung werden allerdings von diesem Film sehr enttäuscht sein, denn er bietet lediglich gute Unterhaltung bei hohem Tempo. Besonders profitiert der Film von den witzigen Dialogen und den unbeholfenen versuchen die Bösen aufzuhalten, samt übertrieben schwerem Geschütz. Das Auto der beiden "Helden" ist nämlich mit Maschinengewehren, Flammenwerfer und ähnlichem ausgerüstet und Green Hornet schiesst mit einer Gaspistole durch die Gegend.
Was mich überrascht hat ist, wie selbstverständlich und nicht aufgesetzt sich die Charaktere weiterentwickeln, gerade in Anbetracht der spärlichen Handlung die in erster Linie genutzt wird, um die Humorquote in die Höhe zu treiben.
Trotzdem fehlt dem Film etwas, wahrscheinlich ein wirklich episches Gefühl, denn dass sich der Film nicht selbst so ernst nimmt, degradiert ihn auch zu reinem Popcorn-Kino. Den Partytiger, der mit viel Humor zum Helden mutiert, kennen wir ja bereits von Iron Man, aber der geht eben den Weg des Helden und nimmt die Verantwortung auf sich, ohne auf seinen Humor zu vergessen. Britt Reid und Kato hingegen schiessen einfach alles kurz und klein, teilweise weil es unvermeidbar ist, aber meistens weil es unterhaltsam ist.

Fazit: Green Hornet bewegt sich dank des Humors und der abgedrehten Gadgets doch etwas über Superheldenfilm-Mittelmaß. Teilweise hat man es aber dann doch komödienmäßig übertrieben, wodurch aus den beiden auch keine richtigen Helden werden.

6.5/10

-> IMDb

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