Samstag, 15. August 2009

Filmrezension: G.I. Joe - The Rise of Cobra

G.I. Joe

Die Joes flimmerten schon vor einiger Zeit am Wochenende im Kinderprogramm über die Bildschirme und da handlungsarme Filme mit vielen Explosionen, die auf Kinderspielzeug und Zeichentrickfilmen basieren gerade ordentlich Geld in die Kassen spülen, hat es auch G.I. Joe auf die Leinwand geschafft.
G.I. Joe ist eine internationale Elitetruppe, die in der nicht allzu fernen Zukunft Zugriff auf hochmoderne Waffen und die militärische Elite des Planeten setzt. Die brauchen sie auch um gegen die ebenso gut ausgerüstete Terroristenorganisation Cobra vorzugehen, die eine Waffe habt um ganze Städte auszulöschen.
Wie bereits im Trailer von Bildi richtig erkannt wurde, sollte der Film CGI Joe heißen, denn er strotzt ganz gewaltig davon. Dabei scheint es, als wollte man die Effekte gar nicht verstecken, denn sie sind zwar durchwegs gut und detailiert gemacht, aber es ist ganz offensichtlich, was am Computer entstanden ist.
Zunächst hat mich das extrem gestört, doch es hilft eigentlich, den ganzen Film nicht so ernst zu nehmen und erzeugt ein schönes Flair, als würde man eine Zeichentrickfolge am Sonntag Morgen ansehen.
Leider liegt die Handlung etwa auch auf diesem Niveau. Kurze Dialogszenen führen auch gleich wieder zur nächsten Action-Sequenz, der Übergang ist aber sehr fließend und es bieten sich auch immer wieder Verschnaufpausen in denen auf die Vorgeschichte der einzelnen Charaktere eingegangen wird, sowie deren zwischenmenschliche Beziehungen.
Das Ganze hat allerdings einen Trash-Faktor, der der Jahresmüllproduktion einer Kleinstadt gleichkommt. Die Dialoge wirken extrem abgedroschen und es scheint als wurden sämtliche Klischees verwurstet, die sich gefunden haben.
So viele Kritikpunkte ich allerdings auch an dem Film sehe, schlechte Computereffekte, schlechte Dialoge, schlechte Handlung, so sehr ist mir das Ganze auch egal. Dies ist ein Film der einem das Hirn unfreiwillig schon in den ersten zehn Minuten abschaltet. Es ist wie wenn man eine überlange Zwischensequenz in einem älteren Computerspiel ansieht. Oft ist sie nur da um einem "optischen Spaß" zu bereiten ohne aber wirklich die Handlung voran zu treiben (z.B. die Siegesvideos in Command & Conquer: Tiberian Sun) und genau das macht dieser Film auch.
Zum einen eben weil er sich selbst zu keinem Zeitpunkt ernst nimmt und zum anderen weil darin eine kämpfende Sienna Miller in durchwegs sehr enger Kleidung oft zu sehen ist.
Genau genommen hat mir nämlich der Film richtig gut gefallen. Er hat einen kindlichen Charme und ist erfreulich unkompliziert. Die Charaktere haben genug Persönlichkeit, um sich mit ihnen zu identifizieren und die Ausrüstung ist cool. Es macht einfach Spaß zu sehen, wie zwei der Hauptpersonen in Paris in Superanzügen an Autos vorbeirennen und über und durch Züge hüpfen oder eine "very Bond-like" Unterwasserstation angreifen.

Fazit: Für Leute die auf Filme stehen, die einen IQ über Zimmertemperatur verlangen, ist G.I. Joe somit absolut nicht empfehlenswert, doch wer sich gerne zwei Stunden lang von Explosionen, futuristischer Militärausrüstung und One-Linern unterhalten lässt, wird mit G.I. Joe vorzüglich bedient.

8/10

-> IMDb

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