Wie bereits hier erklärt, hat das Spiel Duke Nukem Forever 14 Jahre in der Entwicklung durchgemacht und war bereits ein Running-Gag; bis es tatsächlich am 10. Juni 2011 erschienen ist.
Natürlich gab es das Spiel auch in einer streng limitierten "Balls of Steel" Edition. Dass ich so eine mein eigenen nennen wollte, war ob meiner Duke Nukem Faszination wenig überraschend. Besonders die Büste vom Duke, mit der Aufschrift "Carpe Nukem", hatte es mir angetan.
Also habe ich es, sobald es verfügbar war, bei amazon.co.uk vorbestellt. Einige Wochen später kam aber das enttäuschende E-Mail, sie würden nicht genug Exemplare bekommen. Nungut, bei amazon.de war es noch vorbestellbar, also gab ich dort meine Bestellung auf. Als dieser Versand allerdings am Erscheinungstag das Spiel noch immer nicht verschickt hatte, wurde mir klar, ich musste eine andere Quelle finden. Diese fand ich nach längerem Suchen auch bei digitec.ch; sogar drei Stück hatten sie noch auf Lager. Also sofort bestellt und mein Verdacht stellte sich als richtig heraus, so bekam ich nämlich Tags darauf ein E-Mail von amazon.de, in welchem sie sich entschuldigten, dass es keine weiteren Exemplare mehr gab und ich deswegen leer ausgehen würde.
Nun stellt sich aber die Frage, ob denn der Kram in der Special-Edition so wichtig sei? In meinem Fall ja, würde es die Special Edition ohne dem eigentlichen Spiel geben, würde ich wahrscheinlich diese kaufen. Irgendwelche Qualitätserwartungen brachte ich sowieso nicht mit. Der Duke ist allerdings Kult und so Kram wie Pokerchips, ein exklusiver Comic, eine winzige Büste (12,5 cm), schlampig bemalte Würfel mit einem Nuklearsymbol, Postkarten, ein Faltbogen und ein Sticker, wollte ich auf jeden Fall haben und bekam ich dann schlussendlich auch.
Gegen das Spielen von Duke Nukem Forever sträubte ich mich dagegen zwei Tage, da ich damit den Mythos um das Spiel zerstören würde. Inzwischen habe ich doch fast vier Stunden gespielt und muss sagen. Ich habe mir angestaubte Grafik erwartet, veraltetes Gameplay, uninspiriertes Leveldesign, wenig Innovation und genau das bekam ich auch. Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn es anders gewesen wäre; aber darüber kann ich hinwegsehen. Nicht hinwegsehen kann ich allerdings über Duke Nukems Charakter. In Duke Nukem 3D war er ein muskelbepackter, gewalttätiger, rüpelhafter Actionheld, der sich unbeeindruckt durch zahlreiche Levels ballerte und nur mal stehen blieb um einer Stripperin Geld zu geben, damit sie die Hüllen fallen lässt.
In Duke Nukem Forever haben sie wahrscheinlich dem Postal-Dude Anabolika gegeben, anders kann ich mir nicht erklären, warum aus dem coolen Actionhelden ein eingebildeter Perversling ohne echten Witz geworden ist. Duke Nukem ist viel zu cool, sich darüber zu sorgen, ob er cool ist und so würde auch der Duke aus Duke Nukem 3D dem aus Forever ordentlich in den Arsch treten.
Duke lässt in Forever nämlich keine Gelegenheit aus, seine Überlegenheit hervorzuheben, wie sehr er es schätzt sich von Babes "verwöhnen" zu lassen, wie egal sie ihm sind und wie wenig Respekt er überhaupt für alles (weibliche) hat. Statt einem coolen Actionhelden, bekommen wir hier einen perversen Teenager als Retter der Babes und Menschheit. Als ich aus Previews gehört habe, was der Duke so alles macht, da habe ich mich gefreut, dachte ich doch die Ironie des Dukes macht aus so altbackenen und teilweise geschmacklosen Sachen ein lustiges Ganzes. Doch genau diese Ironie fehlt, die Duke Nukem 3D lustig machte und welche auch geschmacklose oder altbackene Situation witzig erscheinen liess. Stattdessen findet der Duke stehts Zeit, auch wenn das Überleben der Menschheit auf dem Spiel steht, zu beweisen wie versaut, um nicht zu sagen pervers, er ist.
Bedenkt man, dass Duke Nukem 3D nur wegen dem Hauptcharakter Kult wurde, finde ich es doch unverständlich, dass trotz 14 Jahren Entwicklungszeit die Fehler genau (aber nicht nur) dort gemacht wurden, wo es den Fan am meisten schmerzt - an Duke's Charakter.
Mir hätte die Special Edition ohne Spiel völlig genügt.
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