Donnerstag, 14. August 2008

persönliches: ich lebe im Internet

Diesen Ausdruck habe ich vor einigen Wochen spaßhaft in einer Unterhaltung gesagt um zu untermalen, dass ich mich gut auskenne. Heute habe ich für mich selbst festgestellt, dass dem tatsächlich ein bisschen so ist.
Ich bin mir der Ironie durchaus bewusst, dass dies ebenso in einem Weblog steht. Aber da gehe ich in ein paar Foren und sehe mir einige News-Seiten an und im nu ist eine Stunde vorbei und mehr. Darüber hinaus gibt es dann ja noch Instant-Messenger, wo man seine Freunde treffen kann, was ja eigentlich eine gute Möglichkeit ist in Kontakt zu bleiben.
Zu denken hat mir allerdings gegeben, dass ich Internet Witze (zum Beispiel Snakes on a Plane aber auch von Fun Seiten) mit in die Realität abseits des PCs nehme. Natürlich verstehen meine Gegenüber in der Regel auch die Referenz, wenn ich diese Art Witz anspreche, aber dennoch fand ich es selbst bedenklich solche Themen überhaupt aufzugreifen.
Es ist natürlich auch ein Medium, dass sich sehr schnell in unsere Gesellschaft integriert hat und diese quasi repliziert. Musste man früher ausgehen um Leute zu treffen, geht das jetzt auch bequem vom Computer aus.



Offenbar hat mir hier aber auch ein Teil des Hirns einen Streich gespielt um schön diskret etwas anderes loszuwerden, ohne zuviel Aufmerksamkeit des Lesers darauf zu lenken. Über was ich eigentlich berichten möchte liegt nämlich ganz anders. Mir ist es erst jetzt aufgefallen, aber ich war früher eigentlich auch so, nur habe ich mir dort nichts gedacht.
Aufgrund einer misslungenen Klausur hatte ich aber seit Februar diesen Jahres das Glück einige Leute aus dem Heim besser kennen zu lernen. Auf einmal hatte ich Gespräche von bis zu einer Stunde mit Leuten bei denen ich vorher über einen freundlichen Gruß kaum hinausgekommen bin. Im ersten Jahr in Zürich war der Hauptteil meiner sozialen Kontakte nämlich tatsächlich online und nun habe ich oft nicht mehr richtig Zeit für den PC oder mich morgens zu rasieren, weil ich mich immer mit irgendwem unterhalte oder den Abend verbringe. So wurde in letzter Zeit das Heim immer mehr zu Daheim (was sich tatsächlich in meiner Wortwahl äußert) und das war wohl auch, was das Hirn eigentlich los werden wollte.
Besonderer Dank (ich danke oft irgendwem in letzter Zeit im Blog scheint mir) gebührt da eigentlich zwei Personen, die mir das Gefühl geben, ich werde respektiert, geschätzt und vermisst und die ich umgekehrt auch als Vorbilder nehmen kann um mich selbst zu verbessern. Lustigerweise dachte ich immer, ich finde Leute mit meinen Interessen und meinem Humor nur bei den anderen Vorarlbergern/Österreichern. Tatsächlich zählen nur zwei von den vielen Österreichern im Heim zu meinem großen und einer von den beiden zu meinem engeren Freundeskreis. Der Großteil meines engeren Freundeskreises (wobei der nicht besonders groß ist) kommt aus anderssprachigen Ländern und muss sich immer mit meinem mangelhaften Hochdeutsch herumärgern (obwohl das die entsprechenden Leute wohl verneinen würden), sofern ich nicht auf Englisch ausweiche.

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